Kurzbericht
Sehr geehrte Stimmbürgerinnen und Stimmbürger
Die Sekundarschulbehörde Kreuzlingen legt Ihnen ein sorgfältig ausgearbeitetes Budget für das Jahr 2025 vor. Es umfasst einen Gesamtaufwand von CHF 20'147'719 und einen Ertrag von CHF 19'018’150, was zu einem Defizit von CHF 1'129'569 führt. Trotz dieses Defizits bleibt der Steuerfuss unverändert bei 22%. Die Eigenkapitalquote wird damit bewusst gesenkt.
Für das Budget 2025 akzentuiert sich die Einnahmenproblematik. Die Steuerkraft ist auf der Primarschule aktuell stagnierend und auf der Sekundarstufe nur leicht ansteigend, zudem erhöht sich in beiden Körperschaften der Beitrag in den Finanzausgleich massiv. In der Primarschule entspricht die Zunahme rund 1.5 Steuerprozent, in der Sekundarschule 0.7%.
Dem gegenüber stehen in beiden Körperschaften ein Anstieg der Anzahl SchülerInnen und Schüler, was wiederrum ein Mehrbedarf an Personal und Infrastruktur bedeutet.
Die Kostenstrukturen werden weiterhin sorgfältig und regelmässig hinterfragt und überprüft und dort wo nötig korrigieren wir. Dies immer mit dem Fokus, die Bildungsqualität nicht zu schmälern.
Je nach Entwicklung der nicht beeinflussbaren Faktoren, wie Steuerkraft und Beitrag in den Finanzausgleich ist eine weitere Steuerfussanpassung auf der Primarschule und auch auf der Sekundarschule ab 2027 nötig.
Steuerkraft und Finanzausgleich
Im Vergleich zu den Vorjahren verzeichnet die Steuerkraft im Oberstufenkreis nur noch eine leichte Steigerung, was teilweise auch auf eine stagnierende Steuerkraft in Kreuzlingen zurückzuführen ist. Gleichzeitig ist der Beitrag an den kantonalen Finanzausgleich erneut gestiegen, was unseren finanziellen Spielraum weiter einschränkt.
Bottighofen, Lengwil-Oberhofen und Kreuzlingen befinden sich in einer Phase sichtbaren Wachstums, sowohl was die Bevölkerung als auch die Bautätigkeit betrifft. Trotz dieser positiven Entwicklung steigt die Steuerkraft im Oberstufenkreis nur moderat. Dies im Vergleich zu den vergangenen Jahren, in denen wir mit einem durchschnittlichen Steuerkraftanstieg von 1.5 bis 2% rechnen konnten. Die aktuelle Situation ist möglicherweise auch auf den tiefen Veranlagungsstand der Steuerverwaltung zurückzuführen, sodass langfristig mit einem gewissen Nachholeffekt gerechnet werden könnte. Bei der Quellensteuer ist dies 2024 der Fall, während die Grundstückgewinnsteuer auf ihrem hohen Niveau verbleibt.
Angesichts der aktuellen Wachstumsphase und der Prognosen für ein sich normalisierendes Wirtschaftswachstum mit einem geschätzten Anstieg des Bruttoinlandprodukts von 1.2% im Jahr 2024 auf 1.6% im Jahr 2025 ist es richtig, die Ursachen für den zögerlichen Anstieg der Steuerkraft zu hinterfragen. Gleichzeitig sehen wir uns mit einem deutlich gestiegenen Beitrag an den kantonalen Finanzausgleich konfrontiert. Frauenfeld und Kreuzlingen tragen gemeinsam rund 50% der Schulgemeindebeiträge an den Finanzausgleich.
Personelle und organisatorische Anpassungen
Das vorliegende Budget reflektiert auch eine Reihe notwendiger personeller und organisatorischer Anpassungen, die den gestiegenen Anforderungen im Schulbetrieb und in der Schulverwaltung Rechnung tragen.
Der sichtbare Schülerzuwachs in den Primarschulen von Bottighofen, Lengwil-Oberhofen und Kreuzlingen wird sich mit Verzögerung auf die Sekundarschule auswirken. Gleichzeitig verzeichnen wir an der Sekundarschule traditionell mehr Abgänge in andere Schulen. Um auf die sich verändernden Schülerzahlen in Bezug auf die Stammklasseneinteilungen zu reagieren, eröffnen wir im kommenden Jahr eine neue E-Klasse. Zudem prüfen wir erneut, wie wir durch organisatorische Massnahmen flexibler auf schwankende Klassengrössen reagieren können.
Ferner haben wir die Pensen der Schulleitungen entsprechend den gestiegenen Schülerzahlen der vergangenen Jahre angepasst. Dies ermöglicht den Schulleitungen, einerseits Verantwortung an geeigneten Mitarbeitenden zu übertragen, was auch im Zusammenhang mit einer aktiven Mitarbeiterförderung steht und andererseits Sekretariatsleistungen von insgesamt 30% über alle drei Schulzentren zu beanspruchen. Das entlastet die Schulleitungen von administrativen Arbeiten und erlaubt ihnen, sich stärker auf pädagogische und organisatorische Aufgaben zu konzentrieren.
Des Weiteren hat eine Umlagerung innerhalb der Verwaltung stattgefunden. Während wir in einigen Bereichen die personellen Ressourcen, für die Primar- und die Sekundarschule um 30% reduziert haben, wurden sie im IT-Bereich – ebenfalls für beide Körperschaften – um 50% erhöht. Damit wollen wir den wachsenden Anforderungen der Digitalisierung und der gestiegenen Anforderungen an die Datensicherheit gerecht werden.
Die Kosten für externe Berater sind ebenfalls gestiegen. Dies ist einerseits auf den erhöhten Bedarf an Rechtsberatung zurückzuführen und andererseits auf die externe Vergabe der Archivierung. Dieser Schritt wurde durch den viel zu frühen und überraschenden Tod unseres Archivars leider notwendig. Zudem haben wir temporär fachliche Unterstützung für eine Mutterschaftsvertretung bezogen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.
Bauprojekte und Investitionen
Das kommende Jahr wird von der Fertigstellung bedeutender Bauprojekte geprägt sein. Die Gesamteröffnung des Bades Egelsee, die mit dem 50-Jahr-Jubiläum des Schulzentrums Egelsee im Juni 2025 zusammenfällt, wird ein Höhepunkt für Kreuzlingen und Umgebung sein. Diese Feier bietet einen umfassenden Einblick in das Schulzentrum und unser neu gestaltetes Bad Egelsee. Das Bad wird seit dem Sommer 2023 von der Stadt Kreuzlingen geführt.
Mit dem Abschluss dieses Grossbauprojektes und der dritten Etappe «Sanierung Schulzentrum Pestalozzi» sind alle drei Sekundarschulzentren umfassend saniert.
Im Rahmen des Gebäudeunterhalts und mit den Sanierungen konnten wir in den vergangenen Jahren umfangreiche Instandsetzungsmassnahmen durchführen, wodurch nun eine Konsolidierung möglich ist. Damit sind Einsparungen in der Grössenordnung von rund CHF 100'000.- möglich.
Fokus auf Bildung und Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen
Das zentrale Anliegen der Schule Kreuzlingen ist es, den Bildungsauftrag bestmöglich zu erfüllen und optimale Rahmenbedingungen für das Lernen zu schaffen. Wir setzen bewusst auf eher kleinere Klassen, um den spezifischen Bedürfnissen in unserem urbanen Umfeld gerecht zu werden. Seit Längerem beobachten wir eine Tendenz zu sehr kurzfristigen Zu- und Wegzügen, was die Planung erheblich erschwert und immer wieder zu Ungleichgewichten führt. Die gezielte Förderung von Stärken und Schwächen der einzelnen Schülerinnen und Schüler ist zentral, da sich dies generell auf die Bildungsergebnisse auswirkt.
Innerhalb des Förderpools setzen wir die verfügbaren Gelder gezielt dort ein, wo sie benötigt werden. Die Schulleitungen überprüfen regelmässig, welche Angebote zielführend sind, Besonders die Lerngespräche haben sich als ausgesprochen sinnvoll erwiesen. Diese und weitere Massnahmen fördern einerseits die Chancengleichheit und anderseits werden die zur Verfügung stehenden Gelder gezielt dafür eingesetzt, Defizite aufzuholen und Begabungen zu fördern. Die Qualitätssicherung der Volksschule hat dabei oberste Priorität.
Angesichts des fortlaufenden gesellschaftlichen, technologischen und wissenschaftlichen Wandels ist es notwendig, die Schule kontinuierlich weiterzuentwickeln und anzupassen.
Während der Bildungsauftrag klar in der Verantwortung der Schule liegt, bleibt die Erziehung primär Aufgabe der Eltern, auch in Bezug auf die Berufswahl. Ein vertrauensvolles Miteinander zwischen Schule und Elternhaus ist diesbezüglich von entscheidender Bedeutung, um den Jugendlichen gute Voraussetzungen für ihre Zukunft zu bieten, unabhängig davon, ob der Weg in eine Berufslehre oder in eine weiterführende Schule führt. Die Eltern und Erziehungsberechtigten nehmen in diesem Prozess eine bedeutende Rolle ein, diese Verantwortung muss bedauerlicherweise bei einigen vermehrt von der Schule eingefordert werden.
Die Leitung der Timeout-Schule konnten wir zum Sommer hin nicht neu besetzen. Dieser Umstand gibt Anlass dazu das Konzept zu überdenken und es den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen und den Bedürfnissen der SchülerInnen und Schüler gerecht zu werden.
Darüber hinaus investieren wir in die Weiterbildung unserer Lehrpersonen und Schulleitungen. Durch den Erwerb zusätzlicher Qualifikationen, beispielsweise im Rahmen von Certificates of Advanced Studies (CAS), wird das Expertenwissen erweitert und kommt direkt unseren Schulkindern und den Lehrerteams zugute. Diese gezielten Fortbildungsmassnahmen tragen dazu bei, die Qualität des Unterrichts zu sichern und die pädagogischen Kompetenzen stetig weiterzuentwickeln.
Zum Schluss
Wir danken Ihnen, liebe Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, herzlich für Ihr Vertrauen und Ihre anhaltende Unterstützung. Ihr Engagement ermöglicht es uns, unseren Bildungsauftrag in Kreuzlingen erfolgreich umzusetzen, das Wohl der Jugendlichen in den Mittelpunkt zu stellen und so die Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen.
Weitere Informationen sind im Finanzbericht ersichtlich.
Seraina Perini Allemann
Schulpräsidentin Sekundarschule Kreuzlingen