Ort

Schulgemeinde Kreuzlingen, Pestalozzistrasse 15, 8280 Kreuzlingen

Telefonnr.

071 677 10 00

Budget Sekundarschulgemeinde 2024

Kommentar zum Budget 2024


Susanne Burgmer
­Leiterin Finanzen

Das Budget 2024 weist einen Aufwandsüberschuss von 1267 TCHF aus. Im Vergleich zum Vorjahresbudget resultiert ein Mehraufwand von 234 TCHF. Die grössten Veränderungen zum Budget 2023 sind nachfolgend summarisch aufgeführt:

Betrieblicher Aufwand

Personalaufwand

Generelle Anpassungen

Der Personalaufwand beträgt CHF 12.8 Mio. (Vorjahr: CHF 12.4 Mio.) und somit 63% des betrieblichen Gesamtaufwandes. Dieser erhöht sich in absoluten Zahlen mit Teuerung und Stufenanstiegen gegenüber dem Vorjahresbudget um CHF 0.4 Mio. (+3%).


Den budgetierten Lohnkosten liegt die Annahme eines generellen Teuerungsausgleichs von 1.5% für 2024 zugrunde. Massgebend für die tatsächliche Umsetzung wird der Entscheid des Kantonsrates Anfang Dezember 2023 sein, worauf sich die Lohntabellen der Lehrpersonen sowie des Verwaltungspersonals der Schulgemeinde Kreuzlingen verbindlich stützen. Ebenfalls enthalten sind die Lohnanpassungen im Rahmen der kantonalen Vorgaben bei Lehrpersonen sowie individuelle Lohnanpassungen bei den übrigen Mitarbeitenden mit rund 1.5%.


Die Pensionskasse Thurgau konnte ihren Deckungsgrad bei über 100% wahren. Aufgrund der aktuellen erfreulichen finanziellen Entwicklung der Pensionskasse mit einer von Januar bis Juli 2023 erzielten Nettorendite von +4.1% sind im vorliegenden Budget keine Zusatzkosten für einen Sanierungsbeitrag an die Pensionskasse vorgesehen.


Die Verträge für die Kollektiv-Krankentaggeldversicherung wie auch für die Unfallversicherung wurden im Herbst 2022 auf SIMAP öffentlich ausgeschrieben. Die neuen Ansätze mit Gültigkeit ab 2023 sind insbesondere bei der Krankentaggeldversicherung höher.

Sekundarschule

Per Schuljahr 23/24 ist die Eröffnung einer zusätzlichen Klasse budgetiert, um dem hohen Zuwachs von 26 Siebtklässlern zu begegnen. Insgesamt gehen wir derzeit von 212 Siebtklässlern aus, welche mit 11 Schulklassen abgedeckt werden sollen. Bereits per Schuljahr 22/23 haben wir eine zusätzliche Klasse eröffnet, die nun ganzjährig in den Personalkosten reflektiert ist.

Dem Schülerzuwachs entsprechend skalieren sich die Anpassungen auch im Förderbereich. Innerhalb des flexiblen Förderbereichs erhalten die Schulleitungen einen gewissen Handlungsspielraum, um schwierige Klassensituationen zu meistern und weiterhin gute Lern- und Arbeitsbedingungen in den heterogenen Klassen zu schaffen.

Das DAZ-Angebot (Deutsch als Zweitsprache) wird bedarfsgerecht weitergeführt. Diese Integrationsmassnahme dient dem intensiven Spracherwerb von nicht oder nur ungenügend Deutsch sprechenden Jugendlichen. Aktuell besuchen 17 Schülerinnen und Schüler das Angebot im Schulzentrum Egelsee, davon sind 12 ukrainischer Nationalität. 


Thermalbad

Die Betriebsführung des Bades Egelsee obliegt seit dem 1.7.2023 der Stadt Kreuzlingen. Seit diesem Zeitpunkt sind die Mitarbeitenden bei der Stadt angestellt und das Schulbudget wird für das restliche Halbjahr mit 184 TCHF bei den Personalkosten entlastet.



Sach- und übriger Aufwand

Die Ausgaben im Bereich Sach- und übriger Aufwand betragen CHF 2.8 Mio. Dies entspricht 14% des betrieblichen Gesamtaufwandes. Im Vergleich zum Vorjahresbudget erhöhen sich die Kosten geringfügig um 79 TCHF.


Material- und Warenaufwand

Die Materialaufwände für Lehrmittel, Büromaterial sowie Verbrauchsmaterial im Umfang von 528 TCHF (Vorjahr: 522 TCHF) haben wir der MWST-Erhöhung sowie dem Wachstum der Schülerzahlen angepasst. Die Schulgemeinde ist von der MWST ausgenommen und kann entsprechend keine Vorsteuern geltend machen. Preisaufschläge beim Einkauf von Verbrauchsmaterial und Lehrmitteln haben wir bereits 2023 berücksichtigt.


Die Anschaffungen für Mobilien, Geräte und Hardware sind mit 282 TCHF veranschlagt und fallen um 105 TCHF höher aus im Budget-Vorjahresvergleich.


Nicht aktivierbare Anlagen

Insgesamt sind Anschaffungen von 282 TCHF bei Mobilien, Geräten und Hardware geplant (Vorjahr: 177 TCHF).


Beim Mobiliar sind 98 TCHF für altersbedingte Mobiliar-Erneuerungen vorgesehen (Vorjahr: 72 TCHF).


Für den Ersatz von Gerätschaften sind 57 TCHF budgetiert. Darin enthalten ist der Ersatz von Hauswart-Gerätschaften und Maschinen. Im Schulzentrum Egelsee muss die Scheuersaugmaschine zur Turnhallenreinigung ersetzt werden.


Die Hardware-Anschaffungen beziffern sich auf 120 TCHF. Zusätzlich zum üblichen Hardeware-Ersatz soll im kommenden Jahr die WLAN-Ausstattung für 40 TCHF ergänzt, die alte Telefonie-Lösung abgelöst sowie die Firewall für 30 TCHF ersetzt werden.


Ver- und Entsorgung Liegenschaften

Erneut werden Preiserhöhungen beim Strom und bei Heizmitteln erwartet.


Mit Abschluss der energetischen Sanierungsmassnahmen in den Schulzentren Egelsee (Ablösung Ölheizung durch Erdsondenheizung) und Pestalozzi (Ablösung Ölheizung durch Anschluss an das Fernwärmeheizkraftwerk) erwarten wir in diesem Bereich Einsparungen von rund einem Drittel der bisherigen Kosten. Die Heizung im Schulzentrum Remisberg wurde bereits 2021 saniert und zusätzlich mit Photovoltaik ausgestattet.


Insgesamt sind für 2024 bei der Ver- und der Entsorgung Kosten von 331 TCHF budgetiert (Vorjahresbudget: 485 TCHF).


Dienstleistungen und Honorare

Die Kosten für Dienstleistungen, Honorare und Support bewegen sich mit insgesamt 272 TCHF leicht über dem Vorjahresbudget (244 TCHF).


Die Schulberatung der Sekundarschule wird im Umfang eines 10%-Pensums von der Schulberatung der Primarschule unterstützt. Diese Kosten werden der Sekundarschule mit 17 TCHF verrechnet.

Die Kosten des Informatik-Nutzungsaufwandes steigen um 22 TCHF auf 85 TCHF, dies aufgrund einer höheren Anzahl benötigter Lizenzen (Lernende und Personal) sowie des Umstands, dass die Digitalisierung auch im Schulumfeld vermehrt Einzug hält. Ein Beispiel: Im vergangenen Jahr haben wir, nicht zuletzt aus Datenschutzgründen, den «Klapp»-Messenger eingeführt. Er schlägt mit verhältnismässig geringen Kosten von 4 TCHF zu Buche, veranschaulicht jedoch, dass immer mehr wiederkehrende Kosten zu berücksichtigen sind.


In den 85 TCHF sind zudem Nutzungslizenzen für das Buchhaltungsprogramm (ERP), die Schülerdatenverwaltung Lehreroffice, das Zeiterfassungs- und Rekrutierungsprogramm sowie weitere wiederkehrende Lizenznutzungen enthalten.


Baulicher und betrieblicher Unterhalt

Der Kostenvoranschlag für den baulichen Unterhalt beläuft sich auf 689 TCHF (Vorjahr: 653 TCHF). Die grössten Positionen sind nebst den wiederkehrenden allgemeinen Kosten jene für den regelmässigen Service und den Unterhalt der Schulanlagen. 


Egelsee:

  • Zusammenlegung von zwei kleineren Zimmern in ein Klassenzimmer, 35 TCHF
  • Beschaffung einer Musikanlage für die Dreifachturnhalle, 40 TCHF
  • Sanierung der Elektro-Unterverteilungen, 25 TCHF


Remisberg:

  • Ersatz Leuchtmittel und Umstellung auf LED, 50 TCHF
  • Erneuerung der Oberflächenversiegelung im UG-Korridor, 43 TCHF


Pestalozzi:

  • Ersatz Leuchtmittel und Umstellung auf LED, 60 TCHF
  • Gartengestaltung inkl. Biotop, 75 TCHF


Dreispitz:

  • Sanierung ausfahrbahre Tribühne Schienensystem, 30 TCHF
  • Prüfung und Ergänzung Geräteraumtore, 11 TCHF


Burgerfeld:

  • Keine nennenswerten Unterhaltskosten. Die Erneuerung der Lichtmasten ist Bestandteil der Investitionsrechnung.


Mieten, Leasing, Pachten, Benützungsgebühren

Die budgetierten Gesamtkosten belaufen sich auf 149 TCHF (Vorjahr: 71 TCHF).


Davon entfallen 106 TCHF auf die Raten des operativen Leasings im Jahr 2024 (Vorjahr: 36 TCHF). 


Seit dem Schuljahr 22/23 werden Schüler-Tablets für drei Jahre geleast und am Ende der Sekundarschulzeit der Leasinggesellschaft retourniert. Der Nachhaltigkeitsaspekt hat uns bewogen, von der bisherigen Praxis – dem Erwerb der Geräte durch die Schulgemeinde und dem Verkauf an die Schüler und Schülerinnen bei deren Austritt – Abstand zu nehmen. Bis im kommenden Jahr steigen die Leasingkosten, bis zur kompletten Geräteabdeckung von der siebten bis zur neunten Klasse, jährlich an.


2024 erfolgt zudem der Hardware-Ersatz für die Lehrerschaft. Auch diese Geräte wurden bisher gekauft und sollen stattdessen zukünftig über vier Jahre geleast werden. Dafür entfällt die Amortisation (Abschreibung) der gekauften Geräte.




Abschreibungen

Der Abschreibungsaufwand beträgt rund CHF 1.1 Mio. (Vorjahr: CHF 1.3 Mio.).

Der Abschreibungsbetrag für die Vernetzung der IT aus dem Jahre 2019 entfällt ab 2024 mit 98 TCHF.

Andererseits werden die Abschreibungen auf die Investitionen in die Heizanlagen Egelsee und Pestalozzi sowie die Fassaden- und Dachsanierung der Turnhalle Egelsee erstmalig erfolgen. Diese Abschreibungen waren im Budget 2023 bereits enthalten, werden jedoch erst ab 2024 wirksam.



Transferaufwand/Finanz- und Lastenausgleich


Der Transferaufwand beträgt CHF 3.1 Mio. Im Vorjahresbudget waren es CHF 2.4 Mio. Dies entspricht Mehrkosten von CHF 0.7 Mio. 


Kantonaler Finanzausgleich

Der effektive Beitrag an den kantonalen Finanzausgleich fällt 2023 höher aus als budgetiert. So sind CHF 2.0 Mio. geschuldet, budgetiert waren CHF 1.65 Mio. Im kommenden Jahr 2024 müssen wir gar mit einem um rund 550 TCHF höheren Beitrag an den kantonalen Finanzausgleich rechnen. Der Grund ist unter anderem die sich abkühlende Wirtschaft. Der Beitrag wird mit CHF 2.2 Mio. beziffert, wobei es sich um eine bestmögliche Prognose handelt – auf die Berechnungsfaktoren haben wir keinen Einfluss.

Entschädigung und Beiträge an Gemeinwesen und Dritte

Mit der Schliessung des Thermalbades reduzieren sich einerseits die Personalkosten, die Betriebsaufwände und die Einnahmen. Andererseits wird der Defizitbeitrag an die Stadt fällig.


Wie in der Abstimmungsbotschaft aus dem Jahr 2018 zum neuen Bad Egelsee formuliert, beträgt die finanzielle Beteiligung der Sekundarschule am Defizitbeitrag 30% (laufende Betriebskosten und Einnahmen). Bis zur Gesamteröffnung im Herbst 2024 wird der Defizitbeitrag höher ausfallen, da die aktuelle Teilnutzung verminderte Einnahmen bzw. Beiträge bedeutet. Für 2024 ist der Beitrag mit 212 TCHF veranschlagt.


Wir erwarten, dass sich die Aufwandbelastung der Sekundarschule reduziert, sobald sich die Betriebsabläufe und die Strukturen beim neuen Bad eingespielt haben. 


Abschreibung auf Investitionsbeiträge

Mit Sanierungsabschluss und Gesamteröffnung des Bades Egelsee 2024 (inkl. Renovation des alten Bades) erfolgen erstmalig die Abschreibungen auf den Investitionsbeitrag an das Bad (gesamthaft CHF 4.7 Mio., jährlich 174 TCHF).


Dem gegenüber entlastet die jährliche Entnahme aus den Vorfinanzierungen über 161 TCHF die Erfolgsrechnung. Sie ist auf der Einnahmenseite ausgewiesen auf Konto 3893 und ebenfalls nicht liquiditätswirksam. Das heisst, es fliessen keine effektiven Gelder zu, sondern es handelt sich um einen buchungstechnischen Vorgang.


Durchlaufende Beiträge

Interne Verrechnungen sind nicht ergebniswirksam. Sie werden durch die entsprechende Position auf der Ertragsseite ausgeglichen.


Betrieblicher Ertrag

Steuern

Den Fiskalertrag für 2024 haben wir bei gleichbleibendem Steuerfuss von 22% mit CHF 16.3 Mio. veranschlagt (Vorjahr: CHF 15.8 Mio.).


Die Steuerprognosen seitens der Stadt und der umliegenden Gemeinde sowie des Kantons für die kommenden Jahre bleiben verhalten positiv. Es wird erwartet, dass sich die Steuerkraft um 2.5% bis 3% erhöhen wird. Dieser Anstieg ist unter anderem auf die kontinuierliche Zuwanderung und die demografische Entwicklung zurückzuführen. Darüber hinaus wird erwartet, dass sich die inflationsbedingten Lohnanpassungen leicht positiv auf die Steuereinnahmen bei natürlichen Personen auswirken werden.


Entgelte

Das Budget 2024 sieht Entgelte von 128 TCHF vor. Dies entspricht einer Reduktion um rund 116 TCHF gegenüber dem Vorjahresbudget, die auf die unterjährige Schliessung des Thermalbades mit entsprechenden Mindereinnahmen zurückzuführen ist.


Finanzertrag

Im Finanzertrag reflektieren sich nebst einem geringfügigen Anteil an Zinserträgen auf Steuerforderungen auch die Einnahmen aus Liegenschaftserträgen. Insgesamt sind 2024 Einnahmen von 402 TCHF ausgewiesen, also 117 TCHF mehr als im Vorjahr (293 TCHF).

In den vergangenen Jahren hat die Primarschulgemeinde immer mehr Turnhallen-Belegungszeiten der Sekundarschule beansprucht. Mit zunehmendem Raumbedarf ist eine transparente Kostenverrechnung unumgänglich. So sind im Budget 2024 erstmalig Nutzungskosten von 70 TCHF aufgeführt.


Nebst der Primarschulgemeinde belegen die kantonalen Schulen sowie immer häufiger auch Privatschulen Turnhallen während der Schulzeiten. Die Benutzung wird auf Basis der effektiven Belegungszeiten verrechnet.


Transfererträge

Der Transferertrag wird mit rund CHF 1.4 Mio. veranschlagt, was dem Vorjahresbudget entspricht.


Die Transfererträge beinhalten Einnahmen aus Grundstückgewinnsteuern über CHF 1.1 Mio. sowie Direktzahlungen seitens des Kantons an die integrative Beschulung über CHF 0.2 Mio. Der Rest entfällt auf Entschädigungen von Gemeinwesen wie zum Beispiel der Stadt für die anteiligen Unterhaltskosten aus der Miteigentümerschaft des Dreispitzes oder der Primarschulgemeinde für Schulgelder bei Beschulungen innerhalb der Time-out-Schule der Sekundarschulgemeinde.


Durchlaufende Beiträge

Interne Verrechnungen sind nicht ergebniswirksam. Sie werden durch die entsprechende Position auf der Aufwandseite ausgeglichen.