Kommentar zum Budget 2023

Susanne Burgmer
Leiterin Finanzen
Das Budget 2023 weist einen Aufwandüberschuss von 1033 TCHF aus. Im Vergleich zum Vorjahresbudget mit einem Ertragsüberschuss von 53 TCHF resultiert eine negative Differenz von CHF 1.1 Mio. Die grössten Abweichungen zum Budget 2022 sind folgende:
Betrieblicher Aufwand
Personalaufwand
Generelle Anpassungen
Der Personalaufwand beträgt CHF 12.4 Mio. (Vorjahr: CHF 12.0 Mio.) und somit 65% des betrieblichen Gesamtaufwandes. Dieser erhöht sich in absoluten Zahlen mit Teuerung und Stufenanstiegen gegenüber dem Vorjahresbudget um 1% resp. CHF 0.4 Mio.
Den budgetierten Lohnkosten liegt die Annahme eines generellen Teuerungsausgleichs von 2% für 2023 zugrunde. Das Bundesamt für Statistik publizierte im August 2022 eine Jahresteuerung von 3.5%. Massgebend für die tatsächliche Umsetzung wird der Entscheid des Kantonsrates Anfang Dezember 2022 sein, worauf sich die Lohntabellen der Lehrpersonen sowie des Verwaltungspersonals der Schulgemeinde Kreuzlingen verbindlich stützen. Ebenfalls enthalten sind die Lohnanpassungen im Rahmen der kantonalen Vorgaben für Lehrpersonen sowie individuelle Lohnanpassungen der übrigen Mitarbeitenden mit rund 1%. Insgesamt beziffern sich die oben genannten Anpassungen auf rund CHF 0.2 Mio.
Die Pensionskasse Thurgau hat alle angeschlossenen Arbeitgebenden informiert, dass infolge der Turbulenzen an den Anlagemärkten und trotz breit diversifizierter Anlagepolitik mit einem Verlust zu rechnen ist. Wir müssen davon ausgehen, dass der Deckungsgrad der Pensionskasse per Ende Kalenderjahr auf unter 100% sinken wird. Deswegen empfiehlt die Pensionskasse, für das Jahr 2023 Sanierungsmassnahmen zu budgetieren. Das Budget der Schule Kreuzlingen enthält den Sanierungsbeitrag von 110 TCHF in der Annahme, dass der Deckungsgrad zwischen 95% und 100% liegen wird. Den definitiven Entscheid über die Ausprägung der Sanierungsmassnahmen wird die Pensionskassenkommission Anfang Dezember 2022 fällen.
Die Unfallversicherung hat ab 2022 die Prämien für die Nicht-Berufsunfallversicherung infolge ihrer Schadenbelastung für alle Schulen schweizweit erhöht. Die Mehrkosten für die Sekundarschulgemeinde belaufen sich auf jährlich rund 30 TCHF.
Die Verträge für die Kollektiv-Krankentaggeldversicherung wie auch für die Unfallversicherung laufen per Ende 2022 aus und werden im Herbst neu ausgeschrieben. Die berechneten AG-Beiträge basieren auf den aktuell geltenden Ansätzen.
Sekundarschule
Per Schuljahr 2023/24 ist die Eröffnung mindestens einer zusätzlichen Klasse budgetiert, um dem hohen Zuwachs von 27 Siebtklässlern zu begegnen. Insgesamt gehen wir derzeit von 218 Siebtklässlern aus, welche mit 11 Schulklassen abgedeckt werden sollen.
Die zunehmende Zahl von Schülerinnen und Schülern erfordert auch Anpassungen bei der Stellendotation im flexiblen Förderbereich. Die Schulleitungen erhalten damit einen gewissen Handlungsspielraum, um schwierige Klassensituationen zu meistern und gute Rahmenbedingungen für alle Beteiligten zu gewährleisten.
Bereits per laufendes Schuljahr 2022/23 wurde das DAZ-Angebot (Deutsch als Zweitsprache) auf eine 100%-Stelle aufgestockt. Diese Integrationsmassnahme dient dem intensiven Spracherwerb von nicht oder nur ungenügend Deutsch sprechenden Jugendlichen. Aktuell besuchen 22 Schülerinnen und Schüler das Angebot im Schulzentrum Egelsee, davon sind 14 ukrainischer Nationalität. Der Kanton übernimmt bei Erfüllung der Vorgaben einen Kostenanteil von maximal 70 TCHF p.a. und Klasse für ukrainische Flüchtlinge.
Thermalbad
Das über 40-jährige Thermalbad Egelsee wird per 30. Juni 2023 seine Pforten schliessen und einer Gesamtsanierung unterzogen. Vorbehältlich der Genehmigung durch den Gemeinderat am 6. Oktober 2022 werden die Betriebsführung und damit die Mitarbeitenden des Thermalbades Egelsee per 1. Juli 2023 an die Stadt übergehen. Die Sekundarschule bleibt Eigentümerin des bestehenden Gebäudekomplexes. Zur Regelung von Eigentums- und sachenrechtlichen Verhältnissen sowie der Übernahme und der Aufteilung der Betriebs- und Investitionskosten haben die Parteien einen Zusammenarbeitsvertrag erarbeitet. Analog zur ursprünglichen Abstimmungsbotschaft aus dem Jahr 2018 ist darin die finanzielle Beteiligung der Sekundarschule am Defizitbeitrag (laufende Betriebskosten ./. Einnahmen) des neuen Bades Egelsee mit 30% verankert.
Mit unterjähriger Schliessung des Thermalbades reduzieren sich naturgemäss einerseits die Personalkosten (–208 TCHF), die Betriebsaufwände wie auch die Einnahmeseite, andererseits wird der Defizitbeitrag an die Stadt erstmals fällig. Im Initialjahr ist dabei mit einem etwas höheren Beitrag zu rechnen, zumal die Personalkosten nahtlos anfallen, die Baderöffnung mit entsprechenden Einnahmen jedoch zeitlich verzögert erfolgt.
Die Abschreibungen auf den Investitionsbeitrag an das Bad Egelsee werden erst mit Sanierungsabschluss und Wiedereröffnung des Thermalbades im Finanzjahr 2024 fällig.
Wir erwarten, dass sich die Aufwandbelastung der Sekundarschule, sobald sich die Betriebsabläufe und Strukturen beim neuen Bad eingespielt haben, reduzieren und dass sie unter den bisherigen Kosten liegen wird.
Sach- und übriger Aufwand
Die Ausgaben im Bereich Sach- und übriger Aufwand betragen CHF 2.8 Mio. Dies entspricht 15% des betrieblichen Gesamtaufwandes. Im Vergleich zum Vorjahresbudget reduzieren sich die Kosten um 178 TCHF.
Die Schliessung des Thermalbades per 30. Juni 2023 trägt massgeblich zum Minderaufwand bei. Insgesamt wird die Sekundarschulrechnung mit 176 TCHF entlastet (vgl. Kommentar oben).
Im Vorjahresbudget sind zahlreiche pandemiebedingt nachzuholende Winter- und Sommerlager einkalkuliert gewesen. Die geplanten Lager sind im laufenden Jahr glücklicherweise fast alle durchgeführt worden. Für 2023 sind kein Nachhollager geplant. Die Kosten im Bereich Spesenentschädigungen (inkl. Exkursionen, Schulreisen und Lager) reduzieren sich um 110 TCHF auf insgesamt 441 TCHF.
Die Materialaufwände für Lehrmittel, Büromaterial sowie das Verbrauchsmaterial der Hauswartungen betragen 522 TCHF, also 11 TCHF mehr als im Vorjahresbudget. Diese Mehrkosten sind auf das Wachstum der Schülerzahlen sowie auf Preisaufschläge beim Einkauf von Verbrauchsmaterial und Lehrmitteln zurückzuführen.
Die Anschaffungen für Mobilien, Geräte und Hardware sind mit 177 TCHF veranschlagt und fallen um 123 TCHF tiefer aus im Budget-Vorjahresvergleich.
Neu werden Schüler-Tablets für drei Jahre geleast und am Ende der Sekundarschulzeit der Leasinggesellschaft retourniert. Auch der Nachhaltigkeitsaspekt hat uns bewogen, von der bisherigen Praxis – dem Erwerb des Gerätes bei Austritt – Abstand zu nehmen. Entsprechend reduziert sich die Hardwareanschaffung um 60 TCHF.
Beim Mobiliar sind 72 TCHF für altersbedingte Mobiliar-Erneuerungen vorgesehen (Vorjahr: 102 TCHF).
Die Kosten für Dienstleistungen, Honorare und Support bewegen sich mit 244 TCHF etwas unter dem Vorjahresbudget (294 TCHF), ebenso der Unterhalt von Mobilien und immateriellen Anlagen mit 100 TCHF (Vorjahr: 134 TCHF).
Der Kostenvoranschlag für den baulichen Unterhalt beläuft sich auf insgesamt 653 TCHF (Vorjahr: 600 TCHF). Die grössten Positionen sind nebst den wiederkehrenden allgemeinen Positionen jene für den regelmässigen Service und den Unterhalt der Schul- und Sportanlagen.
Egelsee:
- Ersatz der Türen Haupteingang und Lagereingang
- Ersatz Beleuchtung Luftschutzräume
Remisberg:
- Umbau der Werkräume zur Unterrichtsgestaltung nach Lehrplan
- Ersatz Gasbrenner / Anpassung Heizung
Pestalozzi:
- Unterhalt Parkett Singsaal
- Umbau der Werkräume zur Unterrichtsgestaltung nach Lehrplan
- Erneuerung Steg Weiher
Dreispitz:
- Ersatz Leuchtmittel / Umstellung auf LED
Burgerfeld:
- Belagsreinigung Rundbahn und Neumarkierung
- Ersatz Leuchtmittel / Umstellung auf LED
- Planungskonzept Erneuerung Lichtmasten (Investition 2024)
Abschreibungen
Der Abschreibungsaufwand beträgt rund CHF 1.3 Mio. (Vorjahr: CHF 1.0 Mio.) In den kalkulierten Abschreibungen für 2023 sind die geplanten Mitteleinsätze für Hochbauten und Mobiliar gemäss Investitionsrechnung enthalten.
Die im Jahr 2023 zu erneuernde Heizanlage Egelsee schlägt dabei erstmalig mit rund 190 TCHF zu Buche.
Die Abschreibungen auf den Investitionsbeitrag an das Bad Egelsee werden erst mit Sanierungsabschluss und Wiedereröffnung des Thermalbades im Finanzjahr 2024 getätigt.
Transferaufwand/Finanz- und Lastenausgleich
Der Transferaufwand beträgt insgesamt CHF 2.4 Mio., was einer Reduktion um rund 150 TCHF gegenüber dem Vorjahresbudget entspricht.
Infolge der weiterhin erfreulichen Steuerhochrechnung für das Finanzjahr 2022 kann die Sekundarschulgemeinde 2023 mit einem um rund 350 TCHF tieferen Beitrag an den kantonalen Finanzausgleich rechnen. Massgeblich sind jeweils die Schülerzahlen und die Steuerkraft des Vorjahres, wobei die allgemein positive Steuersituation aller Schulgemeinden eine wesentliche Rolle spielt. Der Finanzbeitrag beläuft sich voraussichtlich auf rund CHF 1.7 Mio. Im Vorjahr waren CHF 2.0 Mio. budgetiert. Im Jahr 2020 betrug der Beitrag noch CHF 7.1 Mio.
Auf der anderen Seite wird 2023 erstmals der Defizitbeitrag von 158 TCHF an die Stadt Kreuzlingen für den Betrieb des neuen Bades Egelsee fällig.
Durchlaufende Beiträge
Interne Verrechnungen sind nicht ergebniswirksam. Sie werden durch die entsprechende Position auf der Ertragsseite ausgeglichen.
Betrieblicher Ertrag
Steuern
Der gesamte Fiskalertrag für 2023 ist mit CHF 15.8 Mio. bei einem um 2% reduzierten Steuerfuss von 22% veranschlagt worden (Vorjahr: CHF 16.7 Mio. mit 24% Steuerfuss). Gegenüber dem Vorjahresbudget reduzieren sich die Einnahmen damit um rund CHF 0.8 Mio.
Trotz der aktuellen geopolitischen Lage und der damit einhergehenden Inflation und unsicheren Wirtschaftslage sind die Steuerprognosen seitens Stadt und Kanton für die kommenden Jahre weiterhin positiv und es wird mit einem Steuerkraftanstieg gerechnet. Dies mitunter infolge der anhaltenden Zuwanderung und der demografischen Entwicklung. Ausserdem ist damit zu rechnen, dass die teuerungsbedingten Lohnanpassungen einen leicht positiven Effekt auf die Steuereinnahmen natürlicher Personen haben werden. Massgeblichen Einfluss werden die weitere Konjunkturentwicklung, die Bautätigkeit und das Niveau der Beschäftigungszahlen haben.
Entgelte
Das Budget 2023 sieht Entgelte von insgesamt 244 TCHF vor. Dies entspricht einer Reduktion um rund 100 TCHF gegenüber dem Vorjahresbudget, die auf die unterjährige Schliessung des Thermalbades mit entsprechenden Mindereinnahmen zurückzuführen ist.
Transfererträge
Der Transferertrag wird mit rund CHF 1.4 Mio. veranschlagt, was einem Plus von 140 TCHF gegenüber dem Vorjahresbudget entspricht. Die Prognosen der Grundstückgewinnsteuern werden aufgrund der anhaltenden Bautätigkeit in Kreuzlingen und den Nachbargemeinden den effektiv erzielten Einnahmen der Vorjahre angepasst.
Durchlaufende Beiträge
Interne Verrechnungen sind nicht ergebniswirksam. Sie werden durch die entsprechende Position auf der Aufwandseite ausgeglichen.